Das Radnetz in Rheinland-Pfalz ist auf einem stetigen Wachstumskurs.

Das heutige rheinland-pfälzische Radnetz wurde aus der touristischen Radroutenplanung heraus aufgebaut. Ausgangspunkt waren Fahrradrouten entlang der großen Flussläufe, also die heutigen Fernradwege. Im Laufe der letzten 30 Jahre wurde das Radnetz rund um diese Achsen von Land und Kommunen nach und nach verdichtet.

Daten & Fakten im Überblick

Sie können das heutige Radnetz im digitalen Radinformationsportal Radwanderland abrufen. Dort werden circa 16.000 Kilometer an Radrouten empfohlen. Davon sind rund 1.944 Kilometer als unselbständige Radwege an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen angelegt. Ein dichtes Netz von selbständigen Radwegen – in der Regel in der Baulast der Kommunen – ergänzt diese. Circa 8.500 Kilometer sind nach den Hinweisen zur wegweisenden Beschilderung für den Radverkehr in Rheinland-Pfalz (HBR) ausgewiesen. 

Sieben Radfernwege durchziehen das Land und 170 Themenrouten. Dazu gehören auch vier D-Netzrouten im Radnetz Deutschland. Rheinland-Pfalz nimmt hier teil an der D4 »Mittelland Route«, der Route D5 »Saar-Mosel-Main«, der D8 »Rhein-Route« sowie am Radweg Deutsche Einheit. Das D-Netz umfasst deutschlandweit insgesamt zwölf Radfernwege sowie den „Radweg Deutsche Einheit“ und dient als Verbindung aller Regionen Deutschlands. 

Die Radnetzplanung, die Realisierung von Radwegen und Radrouten als auch die Qualitätssicherung sind gemeinsame Aufgaben von Land und Kommunen. Welche Stelle jeweils zuständig ist, hängt von der Baulast ab. Die Baulastträgerschaft ist ein rechtlicher Begriff im Zusammenhang mit der Verantwortung für die Errichtung, Unterhaltung und Finanzierung von Baumaßnahmen, wie beispielsweise Radwegen. 

Ein Radnetz für Alltag und Tourismus

Im rheinland-pfälzischen Radnetz werden sowohl der klassische Radverkehr als auch die radtouristischen Angebote abgebildet. Es handelt sich um ein integriertes Netz, dessen Erfolg in hohem Maße von der guten Zusammenarbeit zwischen Radverkehr und Tourismus sowie Land und Kommunen getragen wird.

Der Radtourismus spielt eine seit langem anhaltende Rolle und ist auch heutzutage Motivator für zahlreiche Radroutenentwicklungen. Im Zuge der Verkehrswende und des Klimaschutzes hat der Alltagsradverkehr an Bedeutung gewonnen. Der Alltagsradverkehr bezieht sich auf die Nutzung von Fahrrädern als Fortbewegungsmittel für kurze bis mittlere Strecken im alltäglichen Leben. Im Gegensatz zum Radtourismus stehen beim Alltagsradverkehr die regelmäßigen Aktivitäten und Verpflichtungen einer Person wie das Pendeln zur Arbeit oder zur Schule, Einkaufen, der Besuch von Freunden oder sonstige alltägliche Erledigungen im Mittelpunkt. 

Pendler-Radrouten 

Zentrale Projekte für die Stärkung des Alltagsradverkehrs auch auf längeren Strecken sind unsere geplanten Pendler-Radrouten (PRR). In sieben rheinland-pfälzischen Verkehrskorridoren sind derzeit Pendler-Radrouten (PRR) in Planung, die sichere, weitgehend umwegfreie Strecken für den Alltagsradverkehr schaffen sollen.