Talkrunde Lastenfahrräder
Lastenfahrräder entwickeln sich beim Transport im Alltag und im Warenverkehr zunehmend zu einer echten Alternative zum Auto.
Lastenfahrräder sind umweltfreundliche Fortbewegungsmittel und gewinnen immer mehr an Bedeutung als Alternative zum Auto für kurze Strecken. Sie fördern Bewegung und ermöglichen den Transport von "Lasten" i.d.R. ohne Parkplatzsuche und Stau. Das macht sie so attraktiv insbesondere für den innerstädtischen Gütertransport im privaten und im gewerblichen Verkehr.
Lastenfahrräder sind speziell für den Transport von Gütern konzipierte Fahrräder. Sie zeichnen sich durch ihre stabile Bauart aus und bieten viel Platz für Waren, Gegenstände und sogar Kinder und Hunde. Ein Lastenfahrrad ist länger und breiter als ein gewöhnliches Fahrrad. An -und Aufbauten ermöglichen das Tragen von Lasten, sei es für den Einkauf, den Transport von Werkzeugen bei Handwerkern oder für den Familienausflug. Es gibt unterschiedliche Modelle von Lastenfahrrädern wie beispielsweise das Long John, das E-Trike, das Bäckerfahrrad, das Backpacker-Cargo-Bike oder auch das City-Bikes als Lastenräder.
Mehr über die Typen von Lastenfahrrädern, ihre Verbreitung, ihren Markt und seine Zukunft sowie Anforderungen, die sich für die Radverkehrsplanung aus der Zunahme des Lastenradverkehrs ergeben, besprechen die Teilnehmenden der Talkrunde Lastenfahrräder. Sie können übrigens am Radverkehrskongress auch selbt einmal das Feeling Lastenfahrrad ausprobieren. Wenn Sie dazu Lust haben, besuchen Sie gerne unseren Fahrradparcours!
Björn Bergfeld, Inhaber CARGOESBIKE Zentrum für Lastenräder & kompakte E-Bikes
Lastenräder sind die besseren E-Bikes
Statement
Kurz zusammengefasst sagt Björn Bergfeld: "Lastenräder sind die besseren E-Bikes."
Kurzportrait
Björn Bergfeld war bis 2022 als Senior Product Manager bei Bosch eBike verantwortlich für die eBike Flow App, dem digitalen Herzstück des Smarten Systems von Bosch eBike.
Mit CARGOESBIKE Landau hat er Anfang 2023 den ersten Experience Store für Lastenräder in der Südpfalz eröffnet. Dank aktuell neun Marken und einer Testflotte von mehr als 15 unterschiedlichen Lastenradmodellen können Interessierte unkompliziert und ausführlich unterschiedlichste Varianten von Lastenrädern vor dem Kauf ausprobieren.
Darüber hinaus ist Björn Bergfeld Gesellschafter und Partner der auf die Fahrradbranche spezialisierten Unternehmensberatung Neue Digitale Partners und hilft Unternehmen, Organisationen und Kommunen, bessere Produkte und Services für Radfahrende und die Verkehrswende zu entwickeln.
Kontakt
Björn Bergfeld
Inhaber CARGOESBIKE Zentrum für Lastenräder & kompakte E-Bikes
Paul-von-Denis-Str. 7 | 76829 Landau
+49 6341 9426757 | bjoern(at)cargoesbike.de | info(at)cargoesbike.de | www.cargoesbike.de
Katharina Hinse, ZIV - Die Fahrradindustrie
Ein Ende des Lastenrad-Booms ist nicht in Sicht
Statement
Cargobikes sind im deutschen Fahrrad- und E-Bike-Markt seit Jahren eine feste Größe und gehören zu den wachstumsstärksten Modellgruppen. Während im Jahr 2018 noch rund 60.000 Lastenräder in Deutschland verkauft wurden, waren es im Jahr 2023 bereits 235.250 (davon 189.000 mit Motorunterstützung). Gerade die motorisierten Cargobikes sind besonders beliebt, ermöglicht doch der Motor für viele erst deren Nutzung. Lastenräder haben durchaus das Potenzial, Autos zu ersetzen, nicht nur im privaten sondern auch im gewerblichen Bereich, ein Ende des Lastenrad-Booms ist daher nicht in Sicht.
Kurzportrait
Katharina Hinse ist Leiterin des Bereiches Wirtschafts- und Industriepolitik beim Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) mit Sitz in Berlin und gebürtige Rheinland-Pfälzerin. Nach Abschlüssen in European Studies und Politikwissenschaft mit mehreren Auslandsaufenthalten leitete sie zunächst den Landesverband Brandenburg des Verkehrsclub Deutschland e.V. Das bereits vorhandene Interesse an nachhaltiger Mobilität wurde dort weiter bestärkt. Anschließend war sie fast zehn Jahre als Umweltreferentin beim europäischen Verband der Biokunststoffindustrie in Berlin tätig. Im Juni 2023 wechselte sie, Ihrer Begeisterung für das Fahrrad folgend, zum ZIV und befasst sich dort u.a. mit den Themen Fachkräftemangel, Marktdaten und Wirtschaftspolitik.
Kontakt
Katharina Hinse
Leiterin Wirtschafts- und Industriepolitik
ZIV - Die Fahrradindustrie
Reinhardtstr. 7 | 10117 Berlin
hinse(at)ziv-zweirad.de | www.ziv-zweirad.de
Dr. Sascha Hofmann, Verkehrsdezernent, Stadt Germersheim
Sechs Kisten Wein vom Winzer nach Hause fahren? Kein Problem, geht auch mit dem Rad. Lastenradfahren kann mehr als Kindertransport.
Statement
Beim E-Lastenfahrrad denken viele nur an den Kindertransport, dabei ist es ein Kofferraum fürs Fahrrad. Insbesondere in ländlichen Räumen und den Mittelzentren gilt es, die Potentiale zu heben.
Kurzportrait
Dr. Sascha Hofmann ist seit 2018 hauptamtlicher Erster Beigeordneter der Festungsstadt Germersheim am Rhein und in dieser Funktion Bau-, Ordnungs- und Verkehrsdezernent. Darüber hinaus ist er einer der beiden stellvertretenden Vorsitzenden der AGFFK Rheinland Pfalz e.V. Als regelmäßiger Radpendler und Lastenradfahrer begegnet er vielen Themen und Problemen des Radverkehrs in den Kommunen im Zuge eigener Erfahrung(en).
Kontakt
Dr. Sascha Hofmann
stv. Vorsitzender der AGFFK-RLP e.V.
und Erster Beigeordneter Stadtverwaltung Germersheim
Kolpingplatz 3 | 76726 Germersheim
+49 7274 960 205 | sascha.hofmann(at)germersheim.eu
Andrea Rau, Planungsbüro AR | Mobilitätsplanung
Gemeinsam gute Wege finden!
Statement
Bereits 2016 hatte das Land Rheinland-Pfalz das Thema 'barrierefreie Radwege' aufgegriffen. Da es zu diesem Zeitpunkt kaum Grundlagen für Anforderungen und Ausgestaltung gab, wurde u.a. das Büro 'Andrea Rau | AR Mobilitätsplanung' beauftragt, detaillierte Kriterien zu entwickeln. Dazu gehörte auch, die unterschiedlichen Radtypen wie Handbikes, Tandems oder Trikes als sog. Bemessungsfahrzeuge zusammenzustellen und bei Testfahrten einzusetzen. Anschließend wurden diese in und mit den Modellregionen geprüft sowie die Potentiale für barrierefreie Radrouten ausgelotet. Mittlerweile sind einige barrierefreie Radrouten erfolgreich "ans Netz gegangen". Die gewonnenen Erfahrungen aus den Projekten sind vielfach auch für den Alltags-Radverkehr mit Lastenfahrrädern übertragbar, da sich z. B. Radien und Platzbedarf ähneln. So ist das Liegetandem, mit dem Andrea Rau auch selbst unterwegs ist, "Prüffahrzeug", Eltern- und Besuchertaxi sowie (Büro-)Lastenrad zugleich.
Bedeutende Unterschiede gibt es bei den Geschwindigkeitsniveaus - wobei deren große Bandbreite ohnehin eines der ureigensten Merkmale des Radverkehrs ist. Unterschiedliche Geschwindigkeiten erfordern entsprechenden Platz zum sicheren überholen langsamer fahrender Räder, hier stoßen bauliche Radwege schnell an ihre Grenzen. Die Ausnahmeregelung der VwV StVO, nach der in Einzelfällen mit "besonderen" Fahrrädern auf der Fahrbahn gefahren werden darf, hilft kaum weiter - denn das Sicherheitsproblem für den Radverkehr bleibt ungelöst. Baulich-planerische Lösungsansätze sind bislang erst in der Entwicklung, die neuen RASt (Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen) und ERA (Empfehlungen für Radverkehrsanlagen) werden hierzu Aussagen treffen. Und gerade in topografisch bewegten Ländern wie Rheinland-Pfalz mit teils engen Straßenräumen ist die spannende Frage, wie die notwendige Neuaufteilung des öffentlichen Raumes gelöst wird, um privatem Alltagsradverkehr wie auch neuen innerstädtischen Logistik-Lösungen und Mobilitäts-Hubs zum Erfolg zu verhelfen.
Kurzportrait
Dipl.-Ing. Andrea Rau hat an der seinerzeit Technischen Universität Kaiserslautern Raum- und Umweltplanung studiert und war bereits während des Studiums an der Hochschule und in Verbänden tätig, u.a. zum Studi-Ticket und Verkehrskonzepten. Nach über 20 Jahren in der praktischen Forschung und Lehre arbeitet sie seit 2016 mit ihrem eigenen Planungsbüro 'Andrea Rau | AR Mobilitätsplanung' deutschlandweit sowie im angrenzenden Ausland. Als Expertin ist sie besonders in den Themenbereichen Barrierefreiheit und Rad- und Fußverkehr gefragt und engagiert sich für lebendige, sichere & barrierefreie öffentliche Räume, in denen eigenständige Mobilität sowie soziale Kontakte als Teil gelebter Inklusion möglich sind. Darüber hinaus arbeitet Andrea Rau an der Erstellung von (FGSV-)Regelwerken und Handbüchern auf Bundes- und Landesebene mit und ist ehrenamtlich in Arbeitskreisen aktiv. In allen Planungsprozessen sind ihr dabei Integration, Offenheit und Inklusion aller Beteiligten von Anfang an wichtig, daher lautet das Motto ihres Büros : "... gemeinsam gute Wege finden."
Kontakt
Andrea Rau
Planungsbüro AR | Mobilitätsplanung
Schorlenbergerstr. 27 | 67667 Enkenbach-Alsenborn
ar-mobilitaetsplanung(at)posteo.de | www.ar-mobilitaetsplanung.de